Schmerztherapie Kiel - Schmerzen und Psychosomatik, Chronisches Schmerzsyndrom und Fibromyalgie
Chronische Schmerzen und Fibromyalgie sind ein weit verbreitetes Phänomen. In Deutschland leiden etwa 8-10 Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen. Symptome sind andauernde Schmerzen in unterschiedlichen Körperbereichen. Häufig betroffen ist der Rücken, der Nacken, Arme und Beine, Kopf und Rumpf. Migräne ist ein weiteres häufig anzutreffendes Syndrom. Diese Menschen leiden unter anfallsartigen Kopfschmerzen (oft halbseitig), sind lichtempfindlich und müssen sich während des Anfalls oft ganz "nach Hause" zurückziehen. Chronische Schmerzen führen oft zu einer dauerhaften Anwendung von Schmerzmitteln. Dieser "Missbrauch" von Schmerzmitteln ist wiederrum für den Körper eine Quelle der Gefahr. Viele Schmerzmittel wirken auf zellulärer Ebene Mitochondrien (Kraftwerke der Zelle) schädigend und rauben uns auf diese Weise unserere körperliche Energie, alle unsere Energie wird in Mitochondiren "hergestellt". Zudem lösen sie im Körper Oxidativen- und Nitrosativen Stress aus (Schädigung des Körpers, der Zelle, des Gewebes durch aggressive Molekühle), welche die Ursachen vieler heutiger "Zivilisationserkankungen" darstellen (vgl. Dr. Kuklinski, 2010).
Die Ursache der Schmerzproblematik wird von vielen Menschen oft intuitiv als etwas Psychosomatisches betrachtet.
Dem entgegen werden in einem Teil der "Wissenschaft" häufig körperliche Ursachen erstrangig angegeben. Die Leiden sollen dann erblich bedingt sein und / oder z.B. die Folge einer Stoffwechselstörung (Serotonin) darstellen. Wechselwirkung und komplexe Zusammenhänge zwischen Psyche und Körper im Bereich der Schmerzproblematik wie sie z.B. J.C. Rüegg (Gehirn,Psyche und Körper. Neurobiologie von Psychosomatik und Psychotherapie , 5.Aufl. 2010) beschreibt finden weiterhin zu wenig Berücksichtigung und finden sich auch kaum in der Presse wieder. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass Schmerzmittel zu den umsatzstärksten Medikamenten gehören und einen riesigen Absatzmarkt darstellen. Studien, welche neurochemische Faktoren betonen (ohne Brückenschläge zur Psyche) unterstützen die gängige Behandlunspraxis über Medikamente und sichern somit Märkte und Interessen. Betroffenen kann aus Sicht der Primärtherapie daher nur geraten sein sich, nicht naiv sondern selbstverantwortlich zu informieren.
Durch den Schmerz hindurchgehen
Mit
Schmerzen als Teil der Problematik von Klienten die in die
Primärtherapie kommen, werden in den Sitzungen immer wieder
erstaunliche Erfahrungen gemacht. Häufig treten Schmerzen, z.B.
Kopf-, Rücken oder Nackenschmerzen dann auf, wenn im Klienten
nicht-gefühlte-Gefühle im Begriff sind sich dem Bewusstsein zu
nähern, der Klient sich aber innerlich (oft unbewusst) dagegen
wehrt und sträubt (Gefühlsabwehr). Sehr oft schon konnten wir
die Erfahrung machen, dass sich im Rahmen des Sitzungsgeschehens
auftauchende Kopf, Rücken und andere Schmerzen (welche sonst bei
den betroffenen Klienten häufig den Beginn von länger dauernden
Schmerzphasen einleiteten) auflösten, wenn es im Rahmen der
Sitzung dem Klienten gelang, den eigentlichen psychischen
Schmerz bewusst werden zu lassen und "auf sich zu nehmen",
verschindet der Schmerz dann unmittelbar, manchmal gibt es noch
"Nachwehen" und erst am nächsten Morgen stellt sich das Gefühl
einer inneren Reinigung und Schmerzfreiheit ein. Häufig ist es
notwendig, dass Klienten immer wieder diesen Weg gehen. Sie
kommen über ihren körperlichen Schmerz zu ihrem seelischen, oft
aus der Kindheit stammenden Schmerz. Wird dieser Zyklus immer
wieder durchlaufen beginnt sich das Muster (seelischen Schmerz
in körperlichen Schmerz umzusetzten bzw. ihn auf diese Weise
abzuwehren) sich aufzulösen. Die Erfahrungen, welche die
Klienten auf diese Weise im Rahmen der Therapie machen, ändert
zudem meist grundsätzlich ihre Einstellung zu ihren Schmerzen.
Sie verzichten auf ihre früher üblichen Schmerzmittel und haben
gelernt auch zuhause durch ihren Schmerz "durchzugehen". Die
Psychosomatik, das umsetzten von psychischen Schmerzen in die
Soma (den Körper) wird nach und nach weniger. Die Schmerzmittel
stellen hier aber manchmal einen kritischen Punkt dar. Denn es
kann notwendig sein, die Schmerzmittel als erstes zu reduzieren
damit es überhaupt möglich ist in den psychischen Bereich zu
gelangen. Zu diesem Schritt müssen sich Klienten machmal
zunächst durchringen dies zu tun, damit ihr Heilungsprozess
vorangehen kann.
Der
Umgang mit Schmerzen, ob körperlicher oder seelischer (wo ist
die Grenze !?) Natur ist insgesamt ein wichtiger Punkt in der
Primärtherapie. Geht es doch darum, den Schmerz in Form von
nicht-gefühlten-Gefühlen zu spüren, zu verarbeiten und ihn samt
seiner Folgen (z.B. Mirgräne oder Chronsiches Schmerzsyndrom)
aus unserem Psycho-Biologischen System zu lösen. Aus Sicht der
Primärtherapie und den Erfahrungen in der Praxis ist ein
zentraler heilsamer Moment bei Schmerzen das "den Schmerz auf
sich nehmen" zu praktizieren. Was heißt, ihn nicht verdrängen zu
wollen, ihn nicht mit Medikameten zu unterdrücken versuchen,
sich nicht dauerhaft von ihm abzulenken, sondern ihm sich
"wehrlos" zu ergeben und die Tränen die er auslöst fließen zu
lassen. Diese Einstellung (bzw. Phase im Therapieprozess)
beinhaltet das intensive Fühlen des Schmerzes, ermöglicht aber
zugleich seine Lösung (vielleicht auch Abreaktion) aus unserem
System. Das sich andauernd Wehren ist die Alternative, welche
viele Menschen ihr Leben lang versuchen zu betreiben. Leider
führt dieses sich Wehren nur dazu, dass es keine Entwicklung
gibt, der Schmerz somit im System bleibt und wir in dem
dauernden Kampf gegen den Schmerz unsere Energie verschwenden.
In diesem Fall hat Jesus ein großes Vorbild abgegeben, er war
ein / der Meister darin, sich nicht zu wehren wo es notwendig
war, "nehme dein Kreuz auf dich und folge mir nach" (MK
8:34-35). Dieses sich nicht Wehren und auf-sich-nehmen,
ermöglicht es dem Menschen feinfühlig zu bleiben und nicht
innerlich zu verhärten.
Immer wieder die Umwandlung von psychosomatischen in psychisch / seelischen Schmerz zu durchlaufen
In der Therapie und mit den Klienten die unter körperlichen, psychosomatischen Schmerzen leiden geht es wie beschrieben aber zunächst darum, immer wieder den Zyklus von der Umwandlung des körperlichen (abgewehrten Seelischen) zum bewussten erlebten seelischem Schmerz zu durchlaufen (quasi entgegengesetzt dem alten Muster) und diese Gefühle damit einer bewussten Verarbeitung zugänglich zu machen bis die körperlichen Symptome wesentlich reduziert sind.