Die Perspektive der Primärtherapie - tiefenpsychologisch
fundierte Psychotherapie
Bei
vielen Menschen (auch Klienten) ist es so, dass sie mit einer
starken „Ladung“ unverarbeiteter und auf ihren Ausdruck wartender
Gefühle herumlaufen. Dieser „Stau“ an Gefühlen baut in ihnen eine
permanente Spannung auf. Ihr „System“ ist unbewusst mit der Abwehr
von Gefühlen beschäftigt, die unbewusst als gefährlich ,
schmerzhaft, als eine Bedrohung betrachtet werden. Die "Abwehr"
(Verdrängung) dieser Gefühle und Inhalte kostet diese Menschen
einen Teil ihrer (Lebens-)Energie, stört den emotionalen Ausdruck
insgesamt, und verhindert das sich Lebensfreude und Leichtigkeit
in ihrem Leben einstellen können.
Klientenstimme: Mir ist in meiner bisherigen Therapieerfahrung
noch keine andere Methode so grundlegend
erschienen.(Gruppentherapie)
Ich bin eigentlich eher zufällig zur Primärtherapie gestoßen -
und bin erstaunt, welchen Effekt sie schon nach so kurzer Zeit
auf mein Leben hat. Die Erkenntnis, dass hinter den scheinbar
vordergründigen emotionalen Konflikten oft uralte / ureigenste
Erinnerungen schlummern und ihre Auswirkungen auf meine heutigen
Bewertungen haben, hat meine Sichtweise enorm verändert - und
damit fast alle meine Bewertungen im Alltäglichen. Ich bin noch
ganz am Anfang, die abgespeicherten Erlebnisse in meinem Inneren
neu zu sortieren - und freue mich auf das, was da noch kommen
mag. Auch wenn es nicht immer leicht ist, sich seinen Gefühlen
zu stellen: mir ist in meiner bisherigen Therapieerfahrung noch
keine andere Methode so grundlegend erschienen. Die
vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Gruppe unter der Anleitung
von Fabian Becker hilft enorm, die verschiedenen Hürden auf
diesem Weg zu nehmen. Auch das hätte ich vorher nicht gedacht!
(36)
„Die Krankheit ist die Verleugnung des Fühlens und das Heilmittel
ist das Fühlen.“ (Arthur Janov: The Primal Scream. 1970.)
Wie ist es dazu kommen !? Die Entwicklung der Spaltung
In unserer (früh-)kindlichen Entwicklung gab es meist eine Reihe widriger Umstände und Situation.
Es fehlte an Aufmerksamkeit und positiver Zuwendung, es gab große und kleine (akkumuliert wirkende) traumatische Szenen und Entwicklungen. Oft waren
unsere kindlichen Bedürfnisse
im Widerspruch zu den Anliegen unserer Eltern oder dem
in der Familie üblichen Umgang miteinander. Bei manchen kam es auch
zu teilweise krassen (traumatischen)
Szenen im Familienleben bei anderen entstand das innere Leid durch eine subtiler wirkende "Familienkultur" und ungelöste
belastende Konflikte in der Familie.
Vieles von den Gefühlen und dem Leid wurde gar nicht erst offen ausgetragen bzw. blieb ohne Stimme (nicht artikuliert)
und vor bewusst im (Gefühls-)Untergrund (->heute glaubt man
dann oft, es war gar nichts in der Kindheit vorgefallen – manchmal
kommen an dieser Stelle, dann gerade recht pauschale Sätze (von Seiten der Eltern) das
alles gut gewesen sei in der Kindheit. Für das
Kind bleibt bei den widrigen Umständen oft nur der
(Gefühls-) Rückzug und die Anpassung was auch
vorgreifendes – nicht-mehr-Wollen – beinhalten kann und zu einem Verlust von Kontakt mit den eigenen
Gefühlen und Bedürfissen führt.
Der Rückzug, die Verdrängung ist eine Art Notmechanismus, der das
Kind von seinen eigenen (inneren) Gefühlen/ Bedürfnissen
abschottet und damit das Bewusstsein von den Schmerzen, welche die
Entbehrung essentieler emotionaler Bedürfnisse hervorruft
schützt und dem Kind gleichzeitig ein lebensnotwendige
Anpassung an die Umstände im Außen, also in der Familie ermöglicht.
Die Folge ist ein Bruch, eine innere
Spaltung in eine Art irreales Selbst nach außen und ein
verdrängtes reales Selbst im Inneren. Mit dieser Abspaltung
unserer Ur-eigensten Bedürfnisse ging (und geht) uns gleichzeitig
ein Teil unserer kindlichen Lebendigkeit und Energie
verloren.
Aber Etwas tief in unserem inneren, treibt uns an diese verschütteten Gefühle
wieder zu finden (die Spaltung wieder aufzuheben), uns mit Ihnen
auseinander zu setzen, um wieder vollständig zu sein.
Phänomene, wie sich wiederholende Beziehungs- und Lebenssituation (vgl. Psychoanalyse Widerholungszwang)
oder bestimmte Träume sind in diesem Zusammenhang als Teil einer
tief im Menschen verankerten Heilungstendenz/-strategie zu
verstehen, die in Richtung psychische Unversehrtheit und
ganzheitliche Bewusstheit zielt. Daher werden wir in unserem Leben immer wieder neu (unbewusst) z.B. in aktuellen
Beziehungssituationen mit unseren
ursprünglichen kindlichen Situation und Konflikten konfrontiert.
Leider verhindern die früher zu unserem Schutz entwickelten
Verhaltens-, Reaktions- und Denkweisen (Irreales Selbst) die
notwendige heilsame Berührung/Auseinandersetzung mit unseren
verborgenen Gefühlen und halten uns so gleichzeitig auf unbewusste
Weise in unserer Vergangenheit fest und verhindern eine Lösung.
Ein Resultat dieses gespaltenen Zustandes kann sich im
Gefühl / Eindruck äußern nicht man Selbst sein zu können, sich
innerlich gehemmt, unfrei zu fühlen, nicht voll da zu sein...
Die innere Spaltung bleibt somit mit ihren negativen Konsequenzen
(u. a. Psychosomatisches Allgemeinsyndrom) für uns bestehen und
löst sich nicht einfach in "Wohlgefallen auf". Ein tiefgreifender
Therapie- und Selbsterfahrungsprozess wie er z. B. in der
Primärtherapie praktiziert wird ist nötig, um die Spaltung zu
heilen und mehr zu unsere Energie und natürlichen Lebensfreude
zurückzufinden.
Der Therapieprozess in der Primärtherapie
Die Primärtherapie beinhaltet die schrittweise Umkehrung der oben skizzierten
Entwicklung und ermöglicht das Heilungs- und Entwicklungsprozesse
wieder ihren natürlichen Lauf nehmen.
In der Therapie geht es u. a. darum, ausgehend von aktuellen
Situationen bzw. dem Geschehen in der Therapie selbst, einen Weg
durch die Abwehr hin zum eigenen tieferliegenden Gefühl zu finden.
Das beinhaltet, dass die Teilnehmer, mit Hilfe therapeutischer
Interaktion und Anleitung, darin gefördert werden ihre Gefühle
nicht mehr abzutun, wegzudrängen, wegzureden-/denken, unbeachtet
lassen und ihnen den nötigen Raum zukommen zu lassen. Gleichzeitig
sind die Teilnehmer durch die Dynamik z. B. in der Gruppe immer
wieder mit ihren unbewussten Gefühlen / Anteilen (Schatten)
konfrontiert und werden auf die Gefühle hingewiesen. Unbewusste
Konflikte/ Gefühle, blinde Flecken (Schattenbereiche) werden in
diesem Zusammenhang wahrnehmbar – uns selbst unmittelbar fühlbar
und so einer Bearbeitung zugänglich. Das Eintauchen in diesen
„primären“ Gefühlsbereich (ein Primärerlebnis) ist trotz oder
gerade wegen des empfundenen Schmerzes eine heilsame Erfahrung,
die eine unmittelbare Entlastung mit sich bring. Energie, die
zuvor in der Abwehr dieser Gefühle gebunden war, wird wieder frei
verfügbar. Neue Einsichten und Handlungsspielräume tun sich auf.
Der Weg zu tiefer liegenden Gefühlen beinhaltet in der Regel, im
Vorfeld auftretende Phasen von Spannung bzw. Auseinandersetzung
mit der Gefühls-Abwehr, die überwunden dann in das eigentliche
Fühlen mündet.
Aufgabe des Therapeuten in diesem Prozess ist es, die
auftretenden Abwehrmuster zu erkennen und das tieferliegende
Gefühl zu erahnen und die Wahrnehmung der Teilnehmer auf beides zu
lenken und ihn letztlich beim Eintauchen in diese Gefühlsbereiche
zu unterstützen.
Vielen Teilnehmern gelingt es, mit der Methode der Primärtherapie
und in dem geschützten Therapierahmen (Intensivphase), zügig einen
Zugang zu vorher verschütteten Gefühlen / Inhalten zu erreichen
und damit einen tiefgreifenden und ganzheitlichen Heilungsprozess
anzustoßen. Auch die aktuelle Problematik und Situation wird
eingehend beachtet aber nicht ohne dabei den Einfluss der eigenen
Lebensgeschichte und verdrängten nicht-gefühlter-Gefühlen (ngG´s)
aus dem Blick zu verlieren.
Erfahrungsbericht - Geburtserlebnis:
"Bin gerade sehr erschöpft, als hätte ich ein langen Lauf
hinter mir... Habe lange geweint, war den ganzen Morgen schon so
wackelig, meckerig den anderen gegenüber. Bei einem Lied sind
dann die Tränen gekommen und ich habe nicht mehr aufhören
können. Ich habe Bilder von meinen ersten Lebenstagen gesehen,
dann meine Geburt, ich stecke in meiner Mutter fest, sie hat
nicht mir nicht geholfen, mich zur Welt zu bringen, sie hatte
mir mal früher gesagt, sie hätte solche Schmerzen gehabt, dass
sie etwas gegen die Schmerzen bekommen hat, als wäre sie ganz
weg gewesen. Es ist dunkel und ja irgendwie modrig, ich hänge
fest und sie hilft nicht, ist das das passive? Es fühlt sich
jedenfalls so an. Rufe, -"Hilf mir doch, hilf mir doch" - aber
es passiert nichts. Ich muss kämpfen, um heraus zu kommen, ich
kämpfe mir den Weg frei, immer weiter , ich weine wie ein Baby,
dann wieder anders. So was habe ich noch nicht erlebt. In meiner
Lunge löst sich etwas, rauhes Weinen, schnappen. Dann bin ich
draussen, es fällt in mir der Satz, "ich habe es geschafft",
sage ich mir immer wieder."ich habe es geschafft". Bin allein
dann, ganz allein, es fehlt die Bindung, das fühle ich. Eine
Krankenschwester kümmert sich um mich. Wo kommt das alles her??
Bilder, hab ich mir das ausgedacht? Ich habe alles so gefühlt
und gesehen. Und unten steht mein Mann am Herd und kocht neben
den ganzen Vorbereitungen für seinen Geburtstag morgen mir ein
eigenes Essen, von wegen esse gerade ein wenig anders als die
anderen drei. Ich bin gerührt".
Das Durcherleben dieser vorher Nicht-Gefühlten-Gefühle (ngG´s
nach Munk) führt zu einer unmittelbaren Erleichterung des ganzen
Systems. Tief verinnerlichte Reaktionsweisen und unbewusste
negative Muster, Ängste, Blockaden, Psychosomatische Reaktionen
werden zunächst bewusst und durch das Duchfühlen und Verarbeiten
auf diese Weise ihrer emotionalen Grundlage
(Nicht-Gefühlte-Gefühle, verdrängte Inhalte) entzogen und können
sich auflösen. Gleichzeitig wird Energie, die vorher in der Abwehr
und dem Unterdrücken der Gefühle gebunden war, wieder frei und für
uns verfügbar. Unser Lebensgefühl, unser Feingefühl und
Selbstvertrauen entwickeln sich auf diese Weise grundlegend
weiter.
Die Teilnehmer entwickeln / finden im Laufe dieses
Therapieprozesses zunehmend eine neue innere Haltung / Philosophie
und Einstellung gegenüber ihren Gefühlen die es Ihnen ermöglicht,
ihre Gefühle mehr anzuerkennen und aufzunehmen und einen
weitgehenden ganzheitlichen Entwicklungsprozess anstößt.
Primärtherapie - Methode ( Arthur Janov, Hermann Munk, Alice
Miller )

Die Primärtherapie wird seit Ende der 60er Jahre angewendet.
Unter den ersten Klienten bei Arthur Janov waren auch einige
bekannte Persönlichkeiten und Künstler wie z. B. John Lennon, der
seine Erfahrungen, die er in der Primärtherapie machte auch in
verschiedenen Alben einfließen ließ. In Deutschland begann Hermann
Munk 1976 mit seiner primärtherapeutischen Arbeit. Die
Primärtherapie hat sich in den vergangen 40 Jahren immer wieder
weiter entwickelt und die Vorgehensweise verfeinert
(Neuerscheinungen von Arthur Janov, 2012 ! , Hermann Munk 2008 !).
Die Primärtherapie ist ein ganzheitlicher Ansatz. Die Methode
fordert daher den Menschen auf allen Ebenen Gefühl, Körper, Geist
und Seele heraus. Die Primärtherapie ist nicht nur ein
Psychotherapieverfahren, sondern Sie ist ein ganzheitliches
Verfahren, welches die Persönlichkeitsentwicklung-Entfaltung,
Selbsterfahrung und Erkenntnis fördert.
Die Primärtherapie ist eine tiefenpsychologisch fundierte Form
der Psychotherapie Die Primärtherapie ist eine tiefenpsychologisch
fundierte Form der Psychotherapie.Die Primärtherapie gehört zu den
tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapieverfahren. Das
bedeutet, dass die Konzepte von Abwehr, Verdrängungsmechanismen,
innerer Konflikte, Traumdeutung, Projektion, das Konzept des
Unbewussten in dem theoretischem Rahmen der Primärtherapie
Berücksichtigung finden und zum Fundament gehören. Gleichzeitig
hat die Primärtherapie ihren Fokus mehr auf das Konzept des
Traumata und der gefühlsmäßigen Verarbeitung frühkindlicher
einschneidender Erfahrungen. Mehr beachtet und bearbeitet werden
in diesem Zusammenhang auch die durch Traumata entstehenden und
oft Dysfunktional und Leid erzeugenden (Individuellen) Mustern im
Erleben, Fühlen und Verhalten. Aus Sicht der Primärtherapie liegt
ein wesentlicher Faktor für einen Menschlichen / therapeutischen
Fortschritt und Entwicklung in einer gefühlsmäßigen (nicht nur
einfach intellektuellen) Verarbeitung / Bearbeitung früher
Erlebnisse und der mit ihnen im Jetzt zusammenhängenden (nicht
gefühlten) Gefühlen.
Zentraler Ansatzpunkt Traumata und Nicht-Gefühlte-Gefühle (ngG)
sind unbewusst in unser seelisch-leibliches System eingebaut und
können sich z. B. in emotionalen (auch körperlichen) Blockaden und
dunklen Stellen unserer Selbst und Fremdwahrnehmung zeigen bzw.
verbergen. Ein weiterer Punkt ist das die Verdrängung z. B. von
Schmerz oder angstbesetzten Erfahrung meist Einheim geht mit der
Verdrängung von bestimmten grundlegenden Bedürfnissen /emotionalen
Anliegen, was letztlich zu einer inneren Spaltung und Störungen
unserer (Lebens-) Energie führt. Im Rahmen der Primärtherapie
werden diese Inhalte im speziellen Setting des Therapieprozess dem
Bewusstsein wieder zugänglich gemacht und auf diese Weise eine
Verarbeitung ermöglicht. In der Primärtherapie nach Munk wird
hierbei der Therapieprozess durch das Gefühls-Wahrnehmungsfeld im
Rahmen der Therapiegruppe (Gruppendynamik) und durch das Geschickt
des Therapeuten in einen heilsamen Bereich gelenkt.
Aspekte des primärtherapeutischen Vorgehens...
- Nutzt die Gruppendynamik für: komplexe weitreichende
Wahrnehmungen, Einsichten, Feedback – Spiegelung,
Resonanzeffekte im Gruppengefüge welche den Therapieprozess
erleichtern, das erkennen von persönlichen Mustern ,
verständlich machen von komplexen Wissen im Bereich Psychologie
– Gesundheit – Ernährung – Spiritualität, Motivation in den
Bereichen Bewegung – Sport -Gesundheit – bewusstere Lebensweise,
dem Angehen von körperlichen, beruflichen oder anderen
emotionalen Anliegen
- Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen durch Integration,
Durchfühlen und Verarbeiten der Erlebnisse und abgespaltener
Gefühlsmomente , Schmerzerfahrungen
- Unterstützung der natürlichen Selbstheilungstendenzen unserer
Psyche / erleichtet das Ablaufen Verarbeitungs- Entwicklungs-
und Heilungsprozesse
- Aufzeigen und Bewusstmachen der persönlichen / individuellen
Gefühlsabwehr
- ausbalancierte Methode mit intuitiven und gleichzeitig
fundiertem Vorgehen um in unserem emotionalen Bereich
aufzuräumen
- bezieht auf eine offen Weise die spirituelle Dimension unseres
Daseins mit ein
- nutz Träume als Zugang zu unbewussten Aspekten unseres Selbst
und Gefühlsleben / Ansätze von C.J Jung
- Bezieht auch unsere körperliches System , Körpererinnerung ,
Gesundheitszustand, Beweglichkeit , Fitness, Nährstoffstatus mit
ein
- beinhaltet auch Coaching und Brainstorming, finden von
Lösungsansätzen im Rahmen der Gruppendynamik, für aktuelle
Konflikte Situation , beruflicher wie privater art
Zusätzliche Informationen: Weiter kurze Ausführungen betreffen
dem theoretischen Hintergrund der Primärtherapie finden sie am
Ende dieser Seite zu folgenden Stichpunkten:
-> Trauma und Verdrängung führt zu den Symptomen /
Schwierigkeiten in unserem Leben
-> Nicht-Gefühlte-Gefühle (nnG´s) oder Primäre Gefühle nach
Hermann Munk und Arthur Janov
-> Alice Miller und Jane Liedloff - die kindlichen Bedürfnisse
-> Heilung in der Primärtherapie - Katharsisches Erleben -
Literatur zum Thema und theoretischem Hintergrund der
Primärtherapie
Alice
Miller: Das Drama des begabten Kindes und die Suche nach dem
wahren Selbst
-->
zum Buch
Alice
Miller: Am Anfang war Erziehung
-->
zum Buch
Jean Liedloff: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
-->
zum Buch
Arthur
Janov: The Biology of Love
-->
zum Buch
Arthur
Janov: Das befreite Kind
-->
zum Buch
Stefanie Stahl: Das Kind in dir muss Heimat finden
-->
zum Buch
Hermann
Munk: Fühlen und was dann ? Die Primärtherapie nach Munk
-->
zum Buch
Ludwig
Janus: Seelisches Erleben vor und während der Geburt
-->
zum Buch
Alice
Miller: Du sollst nicht merken
-->
zum Buch
Arthur
Janov: Der neue Urschrei, Fortschritte in der Primärtherapie
-->
zum Buch
Arthur Janov: Der Urschrei, ein neuer Weg der Psychotherapie
-->
zum Buch
Trauma und Verdrängung führt zu den Symptomen /
Schwierigkeiten
Gleichzeitig hebt sich die Primärtherapie aber auch in einigen
Punkten deutlich von Überlegungen und Konzepten der
Psychoanalyse ab. In der Primärtherapie werden psychische
Symptome (siehe psychosomatisches Allgemeinsynsdrom bei
Situation), Blockierung, ein Mangel an Lebensfreude, negative
Beziehungsmuster, psychosomatische Symptome, als eine Folge der
anhaltenden Verdrängung von verschütteten, nie empfundenen
Gefühlen nicht integrierten Gefühlen / Bedürfnissen betrachtet.
Diese Gefühle sind im Laufe unserer kindlichen Entwicklung
verschüttet und vom Bewusstsein abgespalten worden. Es handelt
sich um Gefühle und Bedürfnisse, für die in der familiären
Situation, offen oder subtil, kein Platz vorhanden war. Gefühle
die nicht sein durften, konnten, Gefühle, welche die Eltern
vielleicht nervten, die sie nicht ertrugen etc. Diese
Gefühlsabspaltung kann die Folge von "großen" traumatischen
Ereignissen / Szenen sein (Missbrauch, Gewalterfahrungen,
Psychische Gewalt) oder aber auch aus der Akkumulation vieler
kleiner Erfahungen z.B von Erfahrungen des Abgelehnt werdens,
einer feindseligen Stimmung, andauerende nicht-Erfüllung von
Grundbedürfnissen (siehe unten) heraus entstehen. Entsprechend
dieser auf Erfahrung beruhenden Annahme, ist Heilung in der
Primärtherapie das Fühlen und integireren dieser vorher
verschütteter Inhalte.
Nicht-Gefühlte-Gefühle (nnG´s) oder Primäre Gefühle nach
Hermann Munk und Arthur Janov
Die verdrängten und verschütteten Gefühle werden von Hermann
Munk als nicht-gefühlte-Gefühle (nnG´s ) bezeichnet und von
Arhur Janov, der Begründer der Primärtherapie in Amerika als
primäre Gefühle oder Urschmerz. Alice Miller, eine ehemalige
Psychoanlytikerin, die sich dann nach ihren Erfahungen von der
Psychoanlyse abgewendet hat, beschreibt in Ihren Büchern sehr
anschaulich ( vgl. z. B. "das Drama des Begabten Kindes" oder
"du sollst nicht merken" ) wie die Zusammenhänge zwischen
Traumatisierungen / Mangelerfahrungen und späteren psychischen
Problemen und Störungen des Gefühlslebens sind.
Alice Miller und Jean Liedloff - die kindlichen Bedürfnisse
Nach Alice Miller (und auch anderen Autoren, vgl. z. B. Jean
Leadloff "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück") hat das
kleine Kind von Beginn seines Lebens an grundlegende psychische
und physische Bedürfnisse (sogenannte narzisstische
Bedürfnisse). Diese sind z. B. das Bedürfnis nach Schutz und
Geborgenheit, nach Angenommen sein, nach Spiegelung
(Rückmeldungen), nach Zuwendung, Zärtlichkeit, danach seine
Gefühle ausdrücken zu dürfen und in ihnen verstanden zu werden.
Können und werden diese Bedürfnisse des Kindes von Seiten der
Eltern oder anderer Bezugspersonen nicht genügend erfüllt,
führt, dass auf Seiten des Kindes zu Verunsicherung, Ängsten,
Schmerzen, Panik, gefühlen von Ohnmacht und Hilflosigkeit.
Werden Hilferufe dieser Kinder von Niemanden einfühlsamen
verstanden oder stoßen sie wie so oft auf Zurückweisung und
Ablehnung (die Eltern haben selber zu viel zu tun ,
Beziehungsprobleme, Arbeit, hatten selber in ihrer Kindheit, wie
es oft ist auch nicht das Erfahren was sie gebraucht hätten und
können es daher auch nicht weiter geben) bleibt dem Kind um dem
Schmerz zu entgehen und sein Funktionieren und damit Überleben
innerhalb der Familie zu sichern nur die Abspaltung der
Bedürfnisse und der ausgelösten Schmerzen und Ängste. Nach Alice
Miller kommt es in diesem Gefüge zur Entwicklung eines "Falschen
Selbst" - das Kind versucht sich den Bedürfnissen der Eltern
anzupassen, es versucht z. B. durch Leistung und besondere
Anstrengungen ( Lieb sein, stark sein, Unabhängigkeit zu
demonstrieren, besondere Fähigkeiten...) ihre Liebe zu gewinnen
oder zu erhalten. Bei diesen Bemühungen verliert es seine
eigenen Bedürfnisse und Gefühle aus den Augen – es gibt sein
inneres notgedrungen auf (die Liebe / Ankerkennung ist
lebensnotwendig – vgl. John Bowlby). Diese Abspaltung
(Verdrängung) kostet Energie und nimmt auch unsere ursprüngliche
kindliche Lebendigkeit mit sich und die notwendige andauernde
Verdrängung führt dann im Laufe der Zeit durch die sich
einschleifende unbewusste Gefühlsabwehr (z. B. durch bestimmte
teils unbewusste Denk-, Reaktions- und Verhaltensmuster) zu den
unterschiedlichsten Symptomen und Einschränkungen. Heilung in
der Primärtherapie katharsisches Erleben – in der Primärtherapie
wird nun angestrebt, dass die Klienten erstmals Zugang zu
diesen, im unbewussten sich befindenden Gefühlen und Erfahrungen
finden und diese zulassen können. Die frühere Spaltung wird
wieder überwunden, was auch die mit ihr verlorene Lebensenergie
wieder zurückgibt. Zulassen bedeutet hier, dass die mit
intensiven Gefühlen von Schmerzen, Trauer, Angst, Wut...
behafteten Erfahrungen erstmals ganz im Bewusstsein auftauchen
und "durchgefühlt" (katharsisches Durcherleben") werden können.
Ein solches Fühlen, eines bis dahin nicht-gefühlten-Gefühls,
wird auch als Primärerlebnis bezeichnet. Ein Primärerlebnis
nimmt der zuvor noch verdrängten Erfahrung / dem verdrängten
Gefühl die Energie, indem es sich endlich mit Hilfe des
Bewusstseins "entladen" kann. Diese Verbindung von bis dahin
nicht-gefühlten-Gefühlen und dem Bewusstsein ist entscheidend
für die Integration der Erlebnisse und Gefühle und setzt
weitreichende Heilungs- und Neuerungsprozesse ( mit
entsprechender spontaner Selbsterkenntnis) in Gang. Damit sich
die Klienten in diese Gefühle (die sie seit ihrer Kindheit
meiden) reinwagen, brauchen sie die Begleitung eines erfahrenen
Therapeuten, der nicht vor diesen teilweise starken Gefühlen
zurückschreckt und als Voraussetzung dafür selber bei sich diese
Gefühle verarbeitet hat. Sind die Gefühle auf diese Weise in der
Begleitung durchlebt verlieren sie ihren Einfluss, den sie
vorher auf unser ganzes System auf unser Denken, Fühlen und
Handeln unbewusst ausübten und die durch sie bedingten
Verzerrungen und Energieverluste lösen sich auf. Entwicklung der
Primärtherapie Die Primärtherapie wird seit Ende der 60er Jahre
angewendet. Unter den ersten Klienten bei Arthur Janov waren
auch einige bekannte Persönlichkeiten und Künstler wie z. B.
John Lennon, der seine Erfahrungen, die er in der Primärtherapie
machte auch in verschiednen Alben einfließen ließ. In
Deutschland begann Hermann Munk 1976 mit seiner
primärtherapeutischen Arbeit. Die Primärtherapie hat sich in den
vergangen 40 Jahren immer wieder weiter entwickelt und die
Vorgehensweise verfeinert. Die Primärtherapie ist ein
ganzheitlicher Ansatz. Die Methode fordert daher den Menschen
auf allen Ebenen Gefühl, Körper, Geist und Seele heraus. Die
Primärtherapie ist nicht nur ein Psychotherapieverfahren,
sondern Sie ist ein ganzheitliches Verfahren, welches die
Persönlichkeitsentwicklung-Entfaltung, Selbsterfahrung und
Erkenntnis fördert